FAQ: Zum Support-Ende von Adobes Flash Player

Zum Jahreswechsel ist es so weit: Adobe stellte den Support für seinen Flash Player ein. Was Sie beachten müssen und wie Sie Flash-Inhalte weiterhin abspielen.

Adobe

Nun ist Schluss: Adobe stellte den Support für seinen Flash Player ein. Damit ist nun endgültig das Aus für Flash gekommen. Mit der Beendigung des Supports von Adobe kommen einige Fragen auf, die wir für Sie beantworten.

Ich bekomme immer den Hinweis, dass der Flash Player ab dem 31.12.2020 nicht mehr gepflegt wird. Was bedeutet das und was soll ich tun?

Am besten deinstallieren Sie den Flash Player sofort. Theoretisch könnten Sie ihn zwar noch weiterhin nutzen. Da er aber keine Updates mehr erhält, wird er zu einem immer größeren Sicherheitsrisiko auf Ihrem System, weil Sicherheitslücken nicht mehr geschlossen werden.

Wenn Sie den Flash Player unbedingt behalten möchten, betreiben Sie ihn sicherheitshalber nur auf einem System, das nicht mit dem Internet verbunden ist und nutzen nur Flash-Dateien aus Quellen, von deren Seriosität Sie restlos überzeugt sind.

Adobe entwickelt den Flash Player nicht mehr weiter und stellt den Support ein. Seit Mitte 2020 taucht bei Nutzern ein Warnhinweis auf.

Adobe hat zudem angekündigt, dass der Player ab dem 12. Januar 2021 die Ausführung Flash-basierter Inhalte blockiert.


Kann ich Videos von Mediatheken und anderen Plattformen trotzdem noch problemlos abspielen?

Adobe kündigte bereits im Jahr 2017 an, dass Ende 2020 mit dem Flash Player Schluss sein wird, weil sich wichtige System- und Browser-Hersteller wie Apple und Google schon frühzeitig vom Flash-Format abgewandt hatten. Seitdem haben Browser- und Betriebssystemhersteller daran gearbeitet, Web- und Spieleentwickler zum Umstieg auf moderne Alternativen wie WebAssembly und HTML5 zu bewegen.ANZEIGE

Auf iOS-Geräten wurde Flash nie unterstützt und YouTube stieg bereits 2015 von Flash auf HTML5 um, womit sich der Niedergang des Formats stark beschleunigte. Auch die Öffentlich-Rechtlichen haben sich mittlerweile von Flash verabschiedet, das ZDF etwa im Jahr 2018.


Was ist mit schönen, interaktiven Websites und Flash-Spielen?

Wenn die Flash-Plug-ins aus den Browsern verschwunden sind, können Sie Flash-Inhalte noch mit anderen Playern wiedergeben. So gibt es zum Beispiel für den Bildbetrachter IrfanView einen Flash-Player als Erweiterung . Auch die Spiele-Seite Newsgrounds hat einen eigenen Player herausgebracht. Mit Ruffle gibt es sogar einen Flash-Emulator für den Browser.

Für diese Programme sind uns keine Sicherheitsprobleme bekannt. Insbesondere und auf den ersten Blick paradoxerweise ist auch Ruffle sicherer als das Original: Ruffle ist in WebAssembly realisiert, einer Technik, die alle modernen Browser beherrschen. Er läuft anders als das Flash-Plug-in in der Browser-Sandbox, wo emulierte Flash-Inhalte keinen Schaden anrichten können.

Um eine Flash-Datei mit einem Player oder Ruffle zu nutzen, müssen Sie die Flash-Datei aus der Webseite herausprokeln: Sie finden die URL der Flash-Inhalte, indem Sie den HTML-Code der Seite aufrufen. Mit Firefox und Chrome wählen Sie dazu im Kontextmenü „Seitenquelltext anzeigen“ oder die Tastenkombination Strg+U. Suchen Sie im Quelltext nach dem Link zu einer Datei mit der Endung .swf.,

Falls ein kompletter Pfad angegeben ist, also etwa in der Form www.[domain].de/[irgendwas]/[dateiname].swf, können Sie diesen direkt in die Adresszeile eingeben. Ist ein relativer Pfad angegeben, findet sich also wie zum Beispiel bei der Site des Designers Jonathan Yuen ein Verweis auf main.swf, dann müssen Sie den vollständigen Pfad zusammensetzen: http://www.jonathanyuen.com/main.swf.LESEN SIE AUCHEin Rückblick auf Flash

Wenn Sie eine SWF-Datei direkt aufrufen, bietet Ihnen Chrome an, sie auf dem PC zu speichern. Firefox zeigt die Flash-Datei meistens als eine lange, wirre Zeichenfolge an. Speichern Sie sie über das Menü „Datei/Seite speichern unter …“. Flash-Dateien herunterzuladen und mit einem Player auszuführen, hat bei uns in den meisten Fällen funktioniert, aber nicht immer. Die Methode stößt bei Flash-Dateien an ihre Grenzen, die Inhalte nachladen wollen.

Vielleicht haben Sie ja Glück und müssen gar nicht von Hand herumbasteln, um Ihr Lieblingsspiel oder Ihre Lieblingsanimation nutzen zu können. Das Internet Archive hat sich nämlich dem Erhalt von Flash-Inhalten verschrieben. In seiner Sammlung finden sich rund 2000 handverlesene Flash-Inhalte, die es mit dem Emulator Ruffle auch für moderne Browser ohne Flash Player abspielbar macht. Autoren oder Sammler von Flash-Dateien sind aufgerufen, der Sammlung weitere Ausstellungsstücke hinzuzufügen.


Was ist mit meinen privaten Dateien?

Wenn Sie Flash-Videos besitzen, konvertieren Sie diese am besten in ein modernes Format mit kostenlosen Konvertern wie etwa Movavi. Auch in PDF-Dokumenten können sich Flash-Videos und interaktive Elemente auf Flash-Basis verbergen: Beispiele hierfür sind interaktive Übergänge in älteren PDF-Präsentationen sowie die Navigation in älteren PDF-Portfolios, die mehrere Einzeldokumente enthalten. Eingebettete Videos sind ohne Flash-Player nicht mehr abspielbar. Die Navigation im PDF ist weniger schick, funktioniert aber nach wie vor. Neuere PDF-Dokumente mit interaktiven Elementen nutzen JavaScript statt Flash.

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